Nach einem Unfall, einer Verletzung, Operation oder auch wenn Pferde langsam älter werden, stellen sich die Besitzer und Therapeuten oft die Fragen: Was soll/darf das Pferd tun, um zu genesen und einen Aufbau zu erreichen? Was ist sinnvoll? Was ist kontraproduktiv? Ebenso entscheidend ist aber auch welche Qualität in welchen Lektionen anzustreben ist, um die Genesung zu unterstützen und das Pferd bei Laune, zufrieden und ausgelastet zu halten. Oft ist dies eine schwierige, aber durchaus lösbare Gratwanderung, die grosses Augenmerk auf die individuelle Konstitution sowohl bezüglich Exterieur wie Interieur erfordert.
Mit diesem Seminar möchten wir den Therapeuten Einsicht in die verschiedenen gymnastischen Lektionen mit dem Pferd geben, beschreiben welchen Effekt unser Tun auf den Pferdekörper hat und worauf wir unsere Achtsamkeit richten sollen, um kleinste Änderungen in der Bewegung auch zu erkennen und zielführend zu arbeiten. Ebenfalls sollen Möglichkeiten der Umschulung eines falsch erlernten Bewegungsmuster thematisiert werden, da ohne diese Massnahme bestimmte Läsionen immer wieder auftreten werden und unsere therapeutischen Bemühungen nicht von Nachhaltigkeit geprägt sein können.
Um das Pferd auch bei geringer Belastungsmöglichkeit freudig-motiviert zu behalten bedienen wir uns im „Praxisalltag“ verschiedener Techniken wie Arbeit an der Hand, an der Longe und Doppellonge, am langen Zügel, unter dem Reiter sowie die Arbeit an zirzensischen Lektionen.
Auch der Sattel spielt nicht nur beim rekonvaleszenten Pferd eine wichtige Rolle, aber gerade in dieser Zeit sind Veränderungen in der Sattellage durch Trainingsunterbruch nicht selten. Zudem herrscht bezüglich dem Thema Sattelpassform ein grosses Verunsicherungspotential. Es existieren verschiede Ansichten, nicht zuletzt durch unterschiedlichen Pferdetypen, Reitstile und Verwendungszwecke der Sättel. Gerne möchten wir Ihnen wichtige Eckpunkte bei der Sattelbeurteilung vorstellen und die Unterschiede erläutern, die verschiedene Satteltypen, Polsterungen und Spezialisierungsrichtungen mit sich bringen.
Detailliertes Programm
Freitag, 24.11.2017
09.00 – 11.00 Funktionelle Anatomie und Biomechanik
11.00 – 11.30 Kaffeepause
11.30 – 13.30 Sattel und Zaumzeug im gesundheitlichen Blickfeld
13.30 – 14.30 Mittagessen
14.30 – 17.00 Verschiedene Satteltypen und Verwendungszwecke
17.00 – 17.30 Kaffeepause
17.30 – 19.30 Praxis: Pferdebeurteilung im Stand und in der Bewegung, Ausrüstungspassform – …………………..praktische Übung
Samstag, 25.11.2017
08.30 – 11.00 Biomechanik Reiter und Pferd im Hinblick auf Rehabilitation und …………………..Verschleißerscheinungen
11.00 – 11.30 Kaffeepause
11.30 – 13.30 Überlegungen zu Therapieplänen im Hinblick auf die weitere Nutzung des …………………..Reha-Patienten
13.30 – 14.30 Mittagessen
14.30 – 17.00 Vorstellung verschiedener Bodenarbeitstechniken: Nutzen und Ausführung
…………………..Wichtige Eckdaten zur Passform
17.00 – 17.30 Kaffeepause
17.30 – 19.30 Beurteilung von Exterieur und Interieur des Pferdes und dessen Einfluss auf unsere …………………..Arbeit
Sonntag, 26.11.2017
09.00 – 11.00 Pferdebeurteilung mit Fokus auf allfällige Verschleißerscheinungen und …………………..Kompensationen, Demonstration verschiedener Bodenarbeitstechniken und Nutzen …………………..in der Rehabilitation und Ausbildung des Reitpferdes Praktische Übungen
11.00 – 11.30 Kaffeepause
11.30 – 14.00 Diskussion offener Fragen, Zusammenfassung